Innovatives Wund-Monitor-System zur Wundheilung auf Basis Künstlicher Intelligenz


Umsetzung eines Wund-Monitor-Systems (WuMS), welches mittels Sensorik und künstlicher Intelligenz die primäre Wundheilung optimiert. Im Fokus des Projekts stehen die Überwachung akuter Wunden und die Erfassung typischer Ursachen von Wundheilungsstörungen. Das System integriert Wundauflagen mit Sensoren, einen lokalen Datenlogger und eine spezielle Anwendungssoftware.

Arztbesuch per Internet, Ultraschall “to go”, 3D-Datenbrille im OP – die Digitalisierung hat die Medizin erfasst. Der Anamneseprozess aber auch die Heilungsmethoden werden sich durch Apps, Clouds und Roboter zunehmend weiter verändern. Durch ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik gGmbH (PHWT) ist die Code’n’Ground AG dabei, einen weiteren Teil dazu beizutragen. Explizit soll jetzt die primäre Wundheilung mithilfe von Sensorik und künstlicher Intelligenz auf ein neues digitales Level gehoben werden.


Im Rahmen des Projektes wird das Ziel verfolgt, ein smartes Wund-Monitor-System (WuMS) zu entwickeln, welches für den Patienten und die Ärzte sowohl einen medizinischen als auch ökonomischen Vorteil bietet. Neben den schnell ersichtlichen Vorteilen des WuMS hält das Projekt positive Aussichten auf weitere smarte Produktentwicklungen im Bereich der digitalen Medizintechnik bereit.




Wund-Monitor-System – wenn die Wundauflage die wunde Überwacht


Die Innovation des erwarteten WuMS liegt in der kontinuierlichen Überwachung des Zustandes der Wunde ohne Verbandwechsel anhand einer neuartigen funktionalisierten und personalisierten Wundauflage. Diese Art der Wundversorgung hilft die Anzahl von Verbandwechseln maßgeblich zu reduzieren und schafft eine smarte Lösung im Wundmanagement.

Das Absinken des Infektionsrisikos (insbesondere auch durch Krankenhauskeime) ist der wohl nennenswerteste Vorteil des WuMS. Daneben werden Hausärzte, Krankenschwestern sowie das Pflegepersonal, erheblich unterstützt und Komplikationen wie eine Wundheilungsstörung können frühzeitig erkannt und dadurch behandelt werden. Nicht zuletzt können durch das WuMS zusätzliche Aufenthaltszeiten im Krankenhaus vermieden werden, wodurch eine unnötige monetäre Belastung sowohl für den Patienten als auch für die Leistungsträger entfällt.




So Funktioniert Wundversorgung in der Digitalen Medizintechnik

Die hier anvisierte „intelligente“ Überwachung der Heilung akuter Wunden konzentriert sich auf ein System zur Detektion der „üblichen“ (> 95 %) Ursachen akuter Wundheilungsstörungen. Das beinhaltet unter anderem Entzündungen, Blutungen, Serom-Eröffnungen und Gewebeschwellung durch gesteigerte Durchblutung. Das hierfür benötigte System bildet ein Zusammenspiel aus drei Modulen ab, welches aus einer Wundauflage mit Sensorik, einem lokalen „Datenlogger“ sowie einer Applikation als Anzeigegerät besteht. Die im System verbauten Sensoren verfügen über die Möglichkeit Temperaturerhöhungen, Feuchtigkeit und (optional) Dehnungen zu ermitteln.


Der zu implementierende Auswertungsalgorithmus basiert auf künstlicher Intelligenz, die in den kommenden Monaten von uns entwickelt wird.




Das Wund-Monitoring-System birgt Zahlreiche Chancen für die Digitale Medizin

Temperaturerhöhungen, Feuchtigkeit und Dehnungen – Parameter, die sich neben der Wundversorgung ebenso im Infektionsmanagement sowie der Hilfsmittelversorgung perfekt in unser Portfoliostrategie eingliedern lassen. So könnte auch im Inkontinenzbereich die Sensorik von Feuchtigkeit wie auch die der Temperatur interessant werden. Ohne die Windel öffnen zu müssen, könnten Patienten, Angehörige sowie das Pflegepersonal zukünftig möglicherweise über den Völlegrad der Windel Bescheid wissen.

Hier fallen ähnlich Vorteile wie des Wund-Monitoring-System an und das Zeitmanagement, die Kosten und das Patientenwohlbefinden kann positiv beeinflusst werden. Ein weiterer möglicher Anwendungsfall ist die Nutzung der Druck- & Temperatur-Sensorik in der Kompressionstherapie zur Überwachung des Druckverlaufs.

Das Forschungsprojekt WuMS erlebt aktuell seine ersten Meilensteine und anhand eines Funktionsmuster der Temperatur-Sensorik werden bei uns erste Testläufe im Bereich der künstlichen Intelligenz gefahren. Parallel dazu waren diese Tage unsere Projektmanager und -entwickler zur Feinabstimmung an der PHWT in Diepholz.

Soviel sei verraten das Wund-Monitor-System ist nur eines der aktuellen Forschungsprojekte. Wir halten Sie mit den Entwicklungstaten auf unserem Blog und Social-Media-Kanälen auf dem Laufenden. Auch über die bereits abgeschlossenen Projekte können Sie sich auf unserem Blog weitreichend informieren. Wenn Sie weitere Ideen für medizinische Anwendungsfälle dieser smarten Technologie haben, freuen wir uns sehr über Ihren Kontakt, Ihre Kommentare und Anregungen.